„Ich gehe als Spieler, ich bleibe als Fan“, so Höwedes in seiner Botschaft an die Schalke-Anhänger. Höwedes hatte die Königsblauen nach 16 Jahren verlassen. „Hätte man mich vor vier Wochen gefragt, ob ich in dieser Transferperiode ins Ausland gehe, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Seit heute ist es Realität. Und ehrlich gesagt bin ich immer noch etwas sprachlos.“
Höwedes verriet in seinem Schreiben weiter: „Mehrfach hätte ich zu anderen Vereinen wechseln können. Jedes Mal habe ich mich bewusst für einen Verbleib bei meinem Jugendverein entschieden und einen Wechsel innerhalb der Bundesliga kategorisch ausgeschlossen. Aus vollster Überzeugung.“ Höwedes schiebt nach: „Der FC Schalke 04 ist für mich mehr als nur eine Station. Der Verein ist seit 2001 für mich als Fan, Jugendspieler und Profi ein wesentlicher Teil meines Lebens, dem ich bedingungslos vertraut habe.“
Doch dann räumt der Weltmeister von 2014 ein: „In den letzten Wochen ist dieses Vertrauensverhältnis mehrfach auf die Probe gestellt worden. Das Kapitänsamt ist nur ein Teil davon. Reisende kann man aufhalten, wenn man will.“ Mit diesem Satz schickte Höwedes eine deutliche Spitze Richtung Neu-Trainer Domenico Tedesco, der den Ex-Kapitän vor wenigen Tagen in einer Pressekonferenz zwar als wertvollen Spieler gelobt hatte, aber im gleichen Satz auch sagte: „Reisende soll man nicht aufhalten.“ Nicht nur bei Höwedes, sondern auch in Fan-Kreisen wurde der Satz als respektlos registriert.
Benedikt Höwedes freut sich auf sein erstes Kapitel im Ausland. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die jetzige Lösung uns allen hilft: Dem Verein, dass es nicht Woche für Woche ein Diskussion über meine Person gibt. Mir selbst, dass ich eine unbelastete Situation vorfinde.“ Höwedes wünscht den Königsblauen für die Zukunft nur das Beste. „Mein größter Wunsch ist es, dass der FC Schalke 04 eine erfolgreiche Saison spielt und nächste Saison wieder in Europa vertreten ist. Ich werde als Fan im Stadion stehen und der Mannschaft die Daumen drücken, wenn es meine Zeit zulässt. So, wie damals gegen Mainz! So, wie es unzählige Freunde und Bekannte auf der Geschäftsstelle und im Umfeld verdient haben. Ich gehe als Spieler, aber ich bleibe als Fan. Denn einmal Schalker, immer Schalker!“